Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum unseres Labors wurde das Analysenspektrum Ende 2018 um den Bereich der Rasterelektronenmikroskopie erweitert. Diese Erweiterung stärkte unsere Möglichkeiten im Bereich der Materialanalytik und ermöglichte es uns, u.a. Asbest-Analysen anzubieten.
Der Bereich Asbestanalytik mag hier zunächst unschlüssig erscheinen, da die Herstellung und Verwendung asbesthaltiger Produkte in Deutschland bereits vor mehr als 20 Jahren verboten wurde. Allerdings ist nach wie vor sehr viel Asbest verbaut. Aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften wie Hitze- und Säurebeständigkeit, fand Asbest in vielen Bereichen in der Wärmedämmung und Bauindustrie Verwendung. Doch jede Medaille hat zwei Seiten und so ist man sich inzwischen der eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen, bewusst. Daher ist der Einsatz seit 1995 in Deutschland verboten.
Dennoch tritt das Thema Asbest heute wieder in den Vordergrund. Durch Themen wie knapper Wohnraum und Klimawandel tritt die energieeffiziente Sanierung älterer Häuser, gefördert durch die KfW, mehr und mehr in den Fokus. Bei der Sanierung der älteren Häuser, werden diese „alten Schätze“ zu Tage gefördert. Doch nicht nur im privaten Umfeld hat das Thema immer noch Bedeutung. Asbest und Künstliche Mineralfasern (KMF) wurden bzw. werden auch gerne im Ofenbau zur Isolierung und zum Brandschutz sowie in Fensterkitten in alten Industriehallen verwendet. Eine qualitative und/oder quantitative Analyse ist nicht nur für die Sanierung und die zu treffenden Schutzmaßnahmen wichtig, sondern auch für die Entsorgung des Materials.
Unser Labor ist nach einem erfolgreich absolvierten Audit Anfang 2020 nun für die Bestimmung von Asbest in technischen Produkten (Nachweisgrenze 0,001 – 1 %, z. B. Dach- oder Fassadenplatten, Bodenbeläge, Spachtelmasse), die Auswertung von Raumluftfiltern und die Abschätzung des Kanzerogenitätsindex von Dämmwolle akkreditiert.
Bei Fragen oder Interesse zur Asbestproblematik und weiteren Analysemöglichkeiten steht Frau Dr. Caroline Paprott (Tel.: 02762 / 9740-28 oder caroline.paprott@horn-co.de) sehr gerne zur Verfügung.