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Warum Waschanlagen auf Legionellen getestet werden sollten

Jüngste Fälle der Legionärskrankheit in der Schweiz zeigen weitere Quellen für Legionellen auf. Nun rücken auch Waschanlagen in den Fokus von Arbeits- und Verbraucherschutzmaßnahmen.

Legionellen sind Bakterien, die in Wasser unterschiedlichster Herkunft vorkommen, vom Trinkwasser bis zum Abwasser ist dabei alles möglich. Sie vermehren sich unter 20 °C nur langsam, ab 60 °C sterben sie vollständig ab. Ihre optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 30 und 50 °C.

Im Unterschied zu vielen anderen Keimen verursachen Legionellen nur dann Probleme, wenn sie in die Lunge gelangen. Dies ist dann der Fall, wenn legionellenhaltiges Wasser fein vernebelt wird und die Wassertröpfchen eingeatmet werden. Quellen für verkeimtes Wasser können Duschen, Kühlanlagen, Whirlpools, Springbrunnen oder eben Waschanlagen und Hochdruckreiniger sein.

Sind einmal Legionellen in die Lunge gelangt, können sie zwei Arten von Krankheiten auslösen: Die leichtere Form, das Pontiac-Fieber, äußert sich wie eine schwere Grippe, klingt aber nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Weitaus gefährlicher ist die Legionärskrankheit, auch Legionellose genannt. Dabei handelt es sich um eine starke Lungenentzündung, die in 5–10 % der Fälle tödlich endet.

Nachdem Duschanlagen und Rückkühlwerke bereits vor einigen Jahren als Quelle für Legionellen-Erkrankungen (u. a. schwere Lungenentzündungen) ermittelt wurden und seitdem regelmäßigen Kontrollen unterliegen, sind nun auch erstmals Legionellen-Infektionen durch den Besuch einer Auto-Waschstraße nachgewiesen worden.
Im Schweizer Kanton Zürich wurden 2018 gleich drei Fälle von Legionärskrankheit bekannt, als deren Quelle ein und dieselbe Autowaschanlage bestätigt werden konnte (Quelle: https://www.blick.ch/life/gesundheit/medizin/gesundheit-erstmals-autowaschanlage-als-herd-fuer-legionaerskrankheit-gefunden-id15655657.html).

Wie konnte es dazu kommen:
In Waschanlagen wird ein Großteil des Waschwassers aus ökonomischen wie auch ökologischen Gründen aufbereitet und wiederverwendet. Dadurch können sich Legionellen anreichern, auch wenn die Wassertemperatur nicht in ihrem Vermehrungsoptimum liegt. Über die Vorwäsche im Freien, die meist mit Hilfe eines Hochdruckreinigers durchgeführt wird, die Wäsche selbst und die Trocknung der PKW kommt es zur Vernebelung des Wassers, welches so sowohl in die Atemwege der Mitarbeiter als auch die der Kunden gelangen kann.

Als vorbeugenden Arbeits- und Verbraucherschutzmaßnahme ist daher trotz bisher fehlender gesetzlicher Vorgaben eine Legionellenuntersuchung anzuraten.

Wenn Sie Interesse an näheren Informationen bzw. einer Beratung zu dieser Thematik haben, können Sie sich gerne an unsere Mitarbeiterin Frau Sylvia Eckhardt wenden (Tel.: 02762/9740-83 oder sylvia.eckhardt@horn-co.de).